Für viele Eltern bedeutet der Kindergarten eine große Trennung. Ihr Kind ist stundenlang von Ihnen getrennt, spielt mit Kindern, die Sie noch nicht kennen gelernt haben und macht Erfahrungen, die Sie nicht kennen. Sie möchten unbedingt alle Einzelheiten seines Tages hören. Aber die Realität sieht wahrscheinlich eher folgendermaßen aus: "Was habt ihr heute gemacht?" Ihr Kind antwortet: "Nichts." Oder Sie sagen: "Wie war die Schule heute?" und sie bekommen als Antwort: "Gut." oder "Wie immer."
Wie Sie Ihr Kind zum Reden bewegen
Es gibt verschiedene Strategien, wie Sie Ihr Kind dazu bewegen können, mehr zu erzählen.
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Fragen Sie nur, wenn Sie auch wirklich zuhören können. Sie denken vielleicht, dass Sie bereit sind, alles über den Tag Ihres Kindes zu erfahren. Sie fahren jedoch vielleicht gerade von einem viel befahrenen Parkplatz weg und geraten mitten in einen Stau und überlegen sich noch, ob Sie unterwegs noch etwas zum Abendessen mitnehmen sollen – d.h. Sie geben Ihrem Kind nicht Ihre volle Aufmerksamkeit. Warten Sie einen Zeitpunkt ab, an dem Sie wirklich frei sind, um Ihrem Kind zuzuhören und ihm Fragen zu stellen.
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Seien Sie geduldig. Ihr Kind ist vielleicht zunächst zu müde zum Sprechen, wenn es nach Hause kommt. Ist das der Fall, sollten Sie Ihr Kind nicht sofort mit Fragen bombardieren. Lassen Sie es sich erst ein wenig ausruhen, essen oder schlafen. Dann können Sie fragen, wie sein Tag war. Wenn Sie immer noch nicht recht viel aus ihm herausbekommen, sollten Sie bis zur Schlafenszeit warten. Sogar ganz schweigsame Kinder öffnen sich häufig direkt vor dem Schlafengehen.
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Stellen Sie eindeutige Fragen. Auf allgemeine Fragen ist es immer schwierig zu antworten. Ihr Kind hat vielleicht an einem Vormittag acht unterschiedliche Beschäftigungen gehabt. Es hat mit 12 verschiedenen Leuten gesprochen. Es hat einige sehr gute Momente gehabt und einige schlechte. All das zu sortieren ist recht schwierig.
Es ist viel besser, nach einer bestimmten Person oder einer bestimmten Aktivität zu fragen. Um das tun zu können, müssen Sie etwas über den Tag Ihres Kindes und seine Gruppe wissen. Viele Einrichtungen stellen Ihren Eltern einen Stundenplan zur Verfügung. Hinweise bekommen Sie auch, wenn Sie zuhören, was Ihr Kind sonst so den ganzen Tag lang erzählt.
Wenn es Ihnen möglich ist, sollten Sie mal eine Stunde im Klassenzimmer Ihres Kindes verbringen, um die Gesichter der Kinder mit ihren Namen zu verbinden und die Situation besser kennenzulernen. Wenn Ihr Kind dann über den Spielbereich oder das freie Spielen spricht, dann werden Sie wissen, was es meint.
In den meisten Einrichtungen gibt es so etwas wie eine “Kreiszeit”; die Kinder sitzen alle im Kreis und können vor allen Kinder sprechen. Sie können Dinge erzählen oder zeigen (oder teilen), z.B. Handarbeiten oder Kunstwerke, etwas essen, anschließend aufräumen, Geschichten oder Musik hören und im Freien spielen.
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Passen Sie gut auf. Wenn Ihr Kind Ihnen etwas über ein bestimmtes Kind oder eine bestimmte Situation erzählt, dann sollten Sie beachten, dass das für Ihr Kind sehr wichtig ist. Wenn Sie hören, dass Ihr Kind mit einer ängstlichen oder aufgeregten Stimme über etwas spricht (oder sich weigert, es zu beschreiben), dann sollten Sie versuchen, mehr herauszubekommen. Aber gehen Sie behutsam vor. Die meisten Kinder möchten nicht gelöchert werden. Manchmal ist die beste Methode, ein Gespräch in Gang zu bringen, einfach nur still aufmerksam zu sein. Zeigen Sie, dass Sie bereit sind, zuzuhören, aber lassen Sie Ihr Kind anfangen, wenn es selbst dazu bereit ist. Wenn Sie die Freunde Ihres Kindes zu sich nach Hause einladen, dann stehen die Chancen gut, dass Sie noch mehr über seinen Schul- oder Kindergartenalltag erfahren werden.
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Halten Sie sich mit Ihrer Meinung zurück. Wenn Ihr Kind sich über seinen Lehrer beschwert, weil er ungerecht ist, oder über ein anderes Kind, das gemein war, dann sollten Sie sich mit Ihren Gefühlen zurückhalten. Versuchen Sie nicht, Ihr Kind aus seiner Jammerstimmung herauszureißen. Wenn Sie das tun, schneiden Sie nur das Gespräch ab. Stattdessen sollten Sie seine Gefühle einfach zurückreflektieren: "Das hat dich geärgert; hört sich recht frustrierend an." Ihr Kind wird Ihre Zurückhaltung mit einem Schwall an Informationen belohnen.
Unsere Ideen & Ratschläge für Eltern sind unverbindliche Vorschläge. Wir empfehlen Ihnen auch, Ihren Kinderarzt zu konsultieren und umgehend mit ihm Kontakt aufzunehmen, wenn Sie ein dringendes oder medizinisches Problem haben.