Es mag Ihnen süß vorkommen, wenn Ihr Kind herumkommandiert. Aber wenn Sie nicht rechtzeitig etwas gegen dieses Verhalten unternehmen, dann wird die Angewohnheit, Eltern und Freunde herumzuschieben, recht bald sehr abstoßend. Da Herumkommandieren auch mögliche Freundschaften Ihres Kindes mit anderen verhindert, ist es am besten, Ihr Kind von klein auf zu kooperativem Verhalten anzuhalten.
Warum kommandiert Ihr Kind herum
Kinder kommen mit einem bestimmten Temperament auf die Welt. Manche sind von Natur aus selbstbewusster und haben einen stärkeren Willen als andere. Diese Charakterzüge können sich recht positiv auswirken, weil sie ein Kind dazu motivieren, bestimmte Dinge zu tun und ihm helfen, ein erfolgreicher Mensch zu werden. Wird dieses Selbstbewusstsein nicht mit Bedachtheit und der Bereitschaft zu kooperieren verbunden, dann degeneriert es allerdings zu reinem Herumkommandieren.
Für manche Kinder ist Herumkommandieren eine Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu bekommen, selbst wenn die Aufmerksamkeit von Eltern oder Gleichaltrigen gewöhnlich negativ ist. Letztlich ist es allerdings für ein Kind ein unbehagliches und sogar angsteinflößendes Gefühl, wenn es spürt, dass es so viel Kontrolle über seine Eltern hat. Ihr Kind braucht die Gewissheit, dass Sie die Führung haben.
Schauen Sie nicht weg
Eine Möglichkeit, dieses Herumkommandieren in den Griff zu bekommen, ist, wie auch bei jedem anderen unerwünschten Verhalten, Ihr Kind für positives Verhalten zu loben und ihm ganz ruhig Alternativen für das negative Verhalten zu erklären. Üben Sie mit ihm Möglichkeiten, wie es um etwas, das es haben möchte bitten oder verhandeln kann, statt es einfach nur zu fordern.
Es ist auch recht hilfreich, wenn Sie das Verhalten Ihres Kindes beim Spielen mit seinen Freunden beobachten. Um Ihr Kind nicht bloßzustellen, sollten Sie es mit leiser Stimme darauf aufmerksam machen, sich besser zu benehmen. Ermuntern Sie es dazu, jemand anderen die Führung beim Spielen übernehmen zu lassen, indem es beispielsweise seinen Freund fragt: "Was möchtest du jetzt machen?" Wenn es sich störend benimmt, geben Sie ihm eine Auszeit, um sich zu beruhigen. Wenn es brav spielt, müssen Sie es aber dann auch loben.
Geben Sie Ihrem Kind eine besondere Aufgabe oder Verantwortung, damit es sein Bedürfnis, die Führung zu übernehmen, auf eine positive Art und Weise ausleben kann. Sich um ein Haustier zu kümmern, kann beispielsweise seine Selbstständigkeit fördern. Es gibt ihm ein Gefühl des Stolzes, und wenn es ein Tier ausbildet, kann es auf konstruktive Weise lernen, wie man Befehle erteilt.
Konkurrenzdenken
Kinder, die herumkommandieren, sind oft auch übertrieben wettbewerbsbetont. Sie möchten unbedingt dominieren und gewinnen, egal was sie gerade spielen. Betonen Sie beim Spielen den Spaß am Spiel und nicht das Gewinnen. Manchmal haben solche Kinder Schwierigkeiten, Anweisungen beim Spielen anzunehmen. Deshalb ist es eine gute Idee, bei Aktivitäten zu bleiben, die es schon gut kennt oder bei denen es sogar Ihnen die Regeln erklären darf!
Unsere Ideen & Ratschläge für Eltern sind unverbindliche Vorschläge. Wir empfehlen Ihnen auch, Ihren Kinderarzt zu konsultieren und umgehend mit ihm Kontakt aufzunehmen, wenn Sie ein dringendes oder medizinisches Problem haben.